Irritierende Feststellungen bei Verwendung verschiedener Objektive bzw. Brennweiten haben mich mal wieder in mein berühmt-berüchtigtes "Testlabor" gejagt .
Dazu wurde kürzlich auch zu einem Bild vom Urheber die Frage gestellt, ob Makroobjektive im Vergleich zu Zooms tatsächlich noch Optimierung bringen.
Dass es je nach Sensorgröße der Kameras Unterschiede bei der realen Brennweite gibt, setze ich als bekannt voraus, Stichwörter "Crop-Faktor" und "Kleinbild-Brennweite".
Vorab, ich habe für die folgenden Feststellungen keine Erklärung, dafür weiß ich zu wenig über die optischen Gesetze hinsichtlich unterschiedlicher Bauweise von Objektiven.
Mir war bei Sichtung der Aufnahmen mehrmals aufgefallen, dass es trotz fast identischer Motivabstände und in etwa gleicher Brennweiten zu unterschiedlichen Abbildungsgrößen kam.
Nachfolgend nun entsprechende Vergleiche.
Verwendet wurden an meiner Canon R7 das Zoomobjektiv Tamron 18-400mm und das Sigma Makro mit einer Festbrennweite von 150mm, zusätzlich daran noch der Telekonverter Kenko 1,4-fach, was dann eine Brennweite von 210mm ergibt.
Das Tamron ist für APS-C Sensoren konzipiert, das Sigma kann sowohl an APS-C als auch Vollformat verswendet werden.
Die erste Aufnahmereihe wurde im Abstand von 3,8 Metern zur Wanduhr aufgenommen.
In der Collage habe ich die Bilder nach dem Abbildungsmaßstab sortiert.
Zur Vollbildansicht jeweils auf's Bild klicken.
Man erkennt, dass bei identischer Brennweite das Sigma-Objektiv etwas größer abbildet als das Tamron und wie erwartet, die Aufnahme mit dem Tamron bildet bei 400mm am größten ab.
Bei der nächsten Aufnahmereihe habe ich einen eher typischen Abstand für Nahaufnahmen gewählt, 90cm zum Messkarton.
Überraschung und Bestätigung meiner Feststellungen bei den Aufnahmen in freier Wildbahn, hier verändert sich das Verhältnis der Abbildungsmaßstäbe drastisch, trotz fast doppelter Brennweite von 400mm liegt das Tamron hinsichtlich Abbildungsgröße klar hinter der Kombination Sigma Makro + Kenko 1,4-fach mit 210mm Brennweite.
Da ich ja immer auch gegenüber meinen Erkenntnissen misstrauisch bin, habe ich diese Vergleichsaufnahmen natürlich wiederholt, das Fazit identisch.
Hier noch eine Collage mit Aufnahmen im Abstand von 50cm, fast Naheinstellgrenze des Tamron. Hier habe ich mich aber auf drei Bilder beschränkt.
Im Grunde Bestätigung der Aufnahmen mit 90cm Abstand.
Zum Abschluss eine Collage mit Abstand 200cm zum Messblatt.
Bei diesem Motivabstand scheint in etwa der Punkt zu liegen, bei dem sich der Abbildungsmaßstab zu Gunsten der großen Brennweite des Tamron wendet.
Wie anfangs geschrieben, eine Erklärung kann ich mangels Wissen nicht liefern, warte gespannt auf die Äußerungen anderer Mitglieder.
Für mich sind die Erkenntnisse wichtig, bei Aufnahmen mit unter etwa 2 Meter Abstand auf's Sigma Makroobjektiv zu setzen.