#1

Street- oder Architektur-Fotografie - eine Geschichte zum Bild

in PLAUDERECKE 23.11.2023 11:15
von adminFJ • ADMIN Verwaltung | 540 Beiträge | 6927 Punkte

"Die Natur ist kein Studio", gleiches gilt eigentlich für alle Fotoprojekte, bei denen nicht haarklein geplant werden kann.

Ihr habt meine kleine Reihe "Fassadenkunst" gesehen, manche haben auch freundlicherweise Kommentare hinterlassen.

Mein Vorhaben, diese besondere Kunstform in vorzeigbaren Bildern zu präsentieren, hatte ich mir ehrlich gesagt etwas leichter vorgestellt.
Nur wenige Örtlichkeiten ließen eine freie Entfaltung zu, meist war es eng, dazu stand oft immer etwas im Weg.

Als Beispiel will ich hier etwas zur Entstehungsgeschichte meines Bildes FASSADENKUNST - neun schreiben.

Das Haus Brucher Strasse 6 steht in Wuppertal-Vohwinkel, ziemlich im Westen unsere Stadt. Dreimal bin ich dort hingefahren, einmal stimmte das Licht nicht, ein anderes Mal standen LKWs im Weg.
Recht enge Bebauung, gegenüber eine Schule nebst eingezäuntem Schulhof. Schwierig, hier eine möglichst vorteilhafte Position zu finden.

Zunächst der STREET VIEW und als Ergänzung eine Übersichtsaufnahme (wie immer auf's Vorschaubildchen klicken).



Mein erster Versuch, auf die Mauer klettern und von so hoch wie möglich auf's Objekt meiner Begierde draufhalten.
Folgende noch ungerichtete Aufnahme zeigt, nein, das ist mit Sicherheit keine geeignete Perspektive. Zur Strafe habe ich mich bedim Sprung von der Mauer noch kräftig auf den Allerwertesten gesetzt.



Also weiter zur Ecke Brucher Strasse <> Lyzeumsstrasse

Zunächst das noch ungerichtete Bild



Sah schon geeigneter aus, also mal probeweise gerichtet und beschnitten



Es liegen noch ein paar weitere Aufnahmen vor, mit mehr oder weniger großen Abweichungen des Aufnahmestandortes, schließlich habe ich mich für die Aufnahme an der Ecke gegenüber der vorher gezeigten Position entschieden.
Folgendes Bild noch ungerichtet und unbearbeitet



Die Geschmäcker und Ansichten sind bekanntlich und glücklicherweise verschieden, dieser Beitrag soll weniger Geübte lediglich dazu anregen, wenn eben möglich, es nicht bei einer Aufnahme zu belassen.


VG adminFJ
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#2

RE: Street- oder Architektur-Fotografie - eine Geschichte zum Bild

in PLAUDERECKE 24.11.2023 10:32
von Bruder Jonas • ADMIN | 170 Beiträge | 5967 Punkte

Danke für diese Einblicke.

Gerade deine Bildbeispiele zeigen, dass die Rahmenbedingungen nicht immer optimal sind. Glück hat, wer vor Ort auf Motivsuche ist, und im Rahmen seiner Zeit und Möglichkeiten öfters auf Streife gehen kann.
Alleine dieses eine Foto zeigt die vielfältigen Sichtweisen. Alles eine Frage der Perspektive.

Das vorher / nachher trägt hoffentlich auch zum Verständnis bei, dass nicht immer alles 1000promillig perfekt ist. Es soll auch gar nicht sein – wenn alles genormt ist wär es fad, und niemand hätte was zu meckern.

Zitat von Franz-Jupp im Beitrag #1
Mein erster Versuch, auf die Mauer klettern


Das stell ich mir jetzt bildlich vor, und kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Geht Frau Jupp mit auf Streife? Für sie böten sich da ungeahnte Gelegenheiten, ihren Liebsten bei seiner Akrobatik abzulichten.
Gerade sitz ich wieder an der IR-Tour, da sind Fotos von jedem von uns dabei wo ich mich vor Lachen auf dem Boden kringeln könnte.


Grüßle von Bruder Jonas
das Leben, sagt der Weise, ist eine Reise (frei nach Reinhard Fendrich) ..


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#3

RE: Street- oder Architektur-Fotografie - eine Geschichte zum Bild

in PLAUDERECKE 27.11.2023 13:31
von Michael (ehemaliges Mitglied)
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Danke für Deine Erläuterungen Franz-Jupp!

Man sollte sich (so wie Du es gemacht hast) an der Vorgehensweise der Profis orientieren. Die warten manchmal Tage oder Wochen bis das Licht stimmt, oder bauen sich eine Vorrichtung, um störungsfrei zum Foto zu kommen. Und sie machen meist duzende Fotos (verschiedene Tageszeiten, Wetter, Blickwinkel usw.).
Solchen Aufwand kann man i.d.R. als Hobbyfotograf nicht betreiben, aber etwas Beschäftigung mit dem Motiv darf es schon gerne sein.

Extremes Beispiel: kennt ihr den ehemaligen National Geographic-Fotografen Jim Brandenburg? Ich bin ihm einmal bei einer Ausstellungseröffnung persönlich begegnet und habe auch ein Buch mit persönlicher Widmung ("White Wolf"). Er hatte auf Ellismere-Island im Norden Kanadas Monate in der Nähe eines Polarwolf-Baues verbracht und die Tiere nach und nach an sich gewöhnt. Das ging soweit, dass die Tiere auf die Jagd gingen und die Jungen unbeschützt bei ihm zurückließen. Unnötig zu erwähnen, dass er einmalige Bilder prduzierte...

https://www.amazon.de/White-Wolf-weisse-...e/dp/3924044392

LG, Mike


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